UNTAANI

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Hand in Hand für unsere Sache – was will UNTAANI?


Untaani – das heißt in der Lokalsprache Gourmantché „Hand in Hand für unsere Sache“. Und genau das hat sich UNTAANI zum Ziel gesetzt: die Lebensumstände der Töchter und Söhne der Region Est verbessern durch gegenseitige Hilfe.


Mit dem Verein UNTAANI soll Expertise mobilisiert und gebündelt werden, um die ökonomischen, finanziellen und intellektuellen Möglichkeiten der Mitglieder zu verbessern. Der Verein will den nicht beachteten und gehörten Menschen der Region eine Stimme zur Artikulation der eigenen Bedürfnisse geben. 


Der beste Moment in den bald 20 Jahren seit der ersten Idee zur Initiative von UNTAANI? Wenn man Diergou Lompo fragt, ist das klar: der war, als Claudia Papenhausen mit Lernen dürfen e. V. und UNTAANI den Vertrag zur Kooperation unterschrieben haben. Und dann natürlich, als 2012 das erste Mal die Bewilligung vom BMZ eingetroffen war!  


Wie funktioniert die Zusammenarbeit?


Der deutsche Verein Lernen dürfen e. V. und der burkinische Verein UNTAANI sind zwei eigenständige Vereine in partnerschaftlicher Kooperation. Jedes Projekt wird gemeinsam geplant und beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zur Unterstützung eingereicht. Für jedes Projekt werden die Aufgabenfelder vertraglich festgelegt. Bei ihrer Zusammenarbeit liegt der Schwerpunkt von Lernen dürfen e. V. beim Fundraising, denn ohne 25 % selbst erworbene Spenden fördert das BMZ nicht. UNTAANI hat seinen Arbeitsschwerpunkt bei der Umsetzung vor Ort.


Diergou Lompo 


Das Wichtigste im Leben für Diergou? Für die Seinigen da zu sein, sagt er. Sich den Herausforderungen zu stellen, zu kämpfen und schließlich das Gefühl des Erfolgs, wenn etwas gelungen ist, das treibt Diergou an.  


Er erinnert sich gut, wie sein Vater sich im Dorf eingesetzt hat, obwohl sein Vater weder schreiben noch lesen lernen konnte. Diergou hatte das Glück, dass seine Eltern ihn nach der Grundschule wegschicken konnten, damit er die weiterführende Schule besuchen kann.  Er hat erleben müssen, dass sein eigenes Dorf selbst im Verhältnis zu anderen Dörfern und Städten noch schlechter gestellt ist, was die ökonomische, schulische und Gesundheitssituation angeht. Das zu ändern, dem hat er sein Leben verschrieben und ist so die fortwährend treibende Kraft in UNTAANI geworden.  


Heute lebt er weiterhin mit seiner Frau und drei Söhnen in der Provinz Tapoa. Nach der mittleren Reife (BPEC) hat Diergou anschließend noch das Abitur ablegen können. Er hat einen Bachelor in Soziologie und Marketing gemacht und ist derzeit dabei, einen Master in Unternehmensführung und -kommunikation zu absolvieren. Er spricht fließend neben Gourmantché auch Französisch und Englisch. Er kann sich vorstellen, auch an anderen Orten Dörfer in einer ähnlichen Situation mit seiner Erfahrung zu unterstützen. 


  • Vereinsgeschichte

    Angefangen hat alles, als die Brüder Diergou und Dialinli Lompo sowie deren Cousin Djiéba Ouoba als Schüler in der Regionshauptstadt Fada waren. Zusammen haben sie überlegt, wie sie in ihrem Dorf dazu beitragen können, die Lebensumstände zu verbessern und den Menschen dort eine eigene Stimme zu geben.  


    Zunächst – überlegten sie – brauche es Organisationsstrukturen, mithilfe derer dann jegliche Entwicklungsprojekte ins Leben gerufen werden können. Nun hieß es, die Eltern und die restliche derzeitige erwachsene Bevölkerung zuhause in der Region Est dafür zu gewinnen, zusammen eine Organisation für ein besseres Leben zu gründen. Im März 2005 war es dann soweit, in einer großen Versammlung mit den Männern und Frauen haben sie die Erwachsenen für ihre Idee gewinnen können und ein Verein konnte gegründet werden. Im April 2007 wurde die Gemeinnützigkeit des Vereins schließlich anerkannt.


    Die Verbesserung der Lebensumstände einer ganzen Bevölkerung ist ein langer und steiniger Weg, bei dem herbe Rückschläge immer wieder überwunden werden mussten. Aber dank der Hilfe von Lernen dürfen e. V. und der großen Motivation von Claudia Papenhausen haben wir mittlerweile konkrete Resultate vor Ort. 

  • Vereinsstruktur

    UNTAANI hat einen Leitungsrat, der von den drei Gründungsmitgliedern besetzt ist:  


    Präsident: Djiéba Ouoba

    Geschäftsführer: Dialinli Lompo

    Projekt- und Kooperationsleitung: Diergou Lompo


    Der Vereinsvorstand vereint insgesamt 7 Ressorts:   

    1. Präsident:in 
    2. Geschäftsführer:in 
    3. Protokollführer:in 
    4. Finanzen 
    5. Frauenbeauftragte 
    6. Stellvertretende Frauenbeauftragte
    7. Kampagnen und Informationsaustausch 

    Einige unter den Vorstandsmitgliedern machen ihre Arbeit, obwohl sie selbst weder lesen noch schreiben gelernt haben.  


    Einmal im Jahr gibt es eine Mitgliederversammlung für grundsätzliche Entscheidungen. Der Leitungsrat wird halbjährlich vom Präsidenten einberufen. Der Leitungsrat hat zur Aufgabe, die Berichte des Vorstands zu begutachten und auf die Umsetzung der Entschlüsse von der Mitgliedsversammlung zu achten.  


    Der Vereinsvorstand ist für die Umsetzung und Koordination der Projekte und Programme von UNTAANI verantwortlich und ist damit die treibende Kraft des gesamten Vereins.  

  • Verbindung mit den Schulen

    Die von UNTAANI gebauten Schulgebäude werden in Absprache mit der regionalen Schulverwaltung geplant und konstruiert. Nachdem die Schulgebäude fertig gestellt worden sind, werden sie der staatlichen Behörde übergeben, die die Verwaltung der Schulen übernimmt. Da die Eltern der Schüler:innen Mitglieder von UNTAANI sind, gibt es aber über den Elternrat dennoch einen engen Austausch mit den Lehrkräften und der Schulverwaltung.  

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