Mit unserem aktuellen Projekt erweitern wir das bestehende Schulangebot bis zur Hochschulreife. Die schulischen Rahmenbedingungen dieser entlegenen Region sollen durch den Bau von zwei Schulgebäuden für die Oberstufe (Lycée) so verbessert werden, dass alle Interessierten und Fähigen ihre Begabungen bis zur Universitätsreife vom Hof der Eltern aus entfalten können.
Neben dem Bau der Schulen umfasst das aktuelle Vorhaben auch Verbesserungen der Infrastruktur sowie Fortbildungsprogramme (Capacity Development) für die Schüler:innen, das Lehrpersonal und die Elternvereinigungen.
Das Lycée
Die beiden Hauptgebäude des Lycées beherbergt acht Klassenräume und werden darüber hinaus den besonderen Ansprüchen des Oberstufenunterrichts genügen:
In der Oberstufe sind Computerunterricht und Naturwissenschaften von großer Bedeutung. Deshalb wurde ein Computerraum und ein Raum für den Physik-, Chemie- und Biologieunterricht gebaut und mit entsprechenden Geräten ausgestattet.
Unterbringung der Lehrenden und Hygieneeinrichtungen
Aufgrund der Abgeschiedenheit dieser Region müssen die Lehrer:innen von außerhalb kommen, für sie sind acht kleine Lehrendenhäuser mit je einer Latrine entstanden. Darüber hinaus wurden für die Schüler:innen vier Trocken-Trenntoiletten mit Waschbecken auf dem Schulzentrumsgelände errichtet, denn zuvor standen dort den Klassenstufen 7-12 nur 12 Latrinen zur Verfügung, in teilweise wenig einladendem Zustand
und ohne die Möglichkeit, sich die Hände zu waschen. Die Vorteile von Trocken-Trenntoiletten sind zum einen, dass sie keinen Wasseranschluss benötigen, und zum anderen, dass durch die Trennung von festen und flüssigen Bestandteilen die Exkremente verdünnt als Dünger für den Ackerbau verwendet werden können.
Sensibilisierungs-Projekttage
Sehr bedeutsam ist außerdem, dass für die Schüler:innen und das Lehrpersonal mehrere Sensibilisierungs-Projekttage an den drei weiterführenden Schulen des Landkreises durchgeführt werden, um dringend notwendige Kompetenzen im Bereich der Themen Hygiene und Lebensweg- wie Familienplanung zu verbessern. Im Mittelpunkt solcher Präventionsveranstaltungen stehen Aufklärungsgespräche und Wissensvermittlung zu allen Themen im Zusammenhang mit dem Sexualleben und der schulischen Bildung. Zurzeit erreichen 40 % der Mädchen nicht ihren geplanten Schulabschluss, da in der lokalen Tradition Heirat und Familiengründung ab der 9. Klasse ganz normal und selbstverständlich sind. Wir möchten erreichen, dass die Mädchen ab der 7. Klasse deutlich gestärkter und mit mehr Wissen um ihr Menschenrecht auf Persönlichkeitsentfaltung ausgestattet werden. So können sie in Zukunft besser gewappnet in den aus ihrem häuslichen Umfeld unvermeidlich auf sie zukommenden Widerspruch eintreten.
Fortbildungen für Elternvereinigungen
Die Erfahrung zeigt, dass den Mitgliedern der Elternvereinigungen ihre Rechte und Verantwortlichkeiten zumeist nicht wirklich bekannt sind. Etlichen fehlen Rechen- und Schreibfähigkeiten. Dies behindert oft einen wirkungsvolleren Einsatz für ihre Vereine, die den Schulbetrieb flankieren sollen. Aus diesem Grund planen wir eine Reihe von Capacity Development-Fortbildungen auch für Elternvereinigungen, um sie in ihren Handlungen zu stärken, sodass sie selbst mit der Zeit besser das alltägliche Leben in den Projektschulen unterstützen können. Es ist uns wichtig, das Selbstbewusstsein sowie die organisatorischen und strukturellen Fähigkeiten der Mütter in den Vereinigungen zu stärken. Auch für sie sind Schulungen geplant, die Themen beschäftigen sich mit ihrer eigenen Rolle, ihrer Wichtigkeit und Verantwortung im Schulleben sowie der Verwaltung der Schulkantine und der dort sinnvollen Hygienemaßnahmen.
Zusammenarbeit mit dem BMZ
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung fördert das Projekt, indem es 90 % der Projektkosten übernimmt.
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