Infrastrukturprojekte

Infrastrukturprojekte

Warum braucht es Infrastrukturprojekte, um Lernen zu ermöglichen?


In der Provinz Tapoa fehlt es an allem – es gibt keine Straßen, die den Namen verdienen, es gibt keinen Strom, es mangelt an sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen. Ärzt:innen und Krankenstationen sind kaum vorhanden. Die Ernährung ist so unzureichend, dass viele Menschen unter- und mangelernährt sind.


Um Schule und Lernen überhaupt zu ermöglichen, müssen Kinder den Weg von zuhause zur Schule schaffen; sie brauchen sauberes Wasser, damit Verunreinigungen des Wassers in ihren ersten Lebensjahren nicht zur existenziellen Bedrohung für sie werden, und sie brauchen Vitamine, damit die Mangelernährung nicht ihre geistige Entwicklung beeinträchtigt.

Brunnen sind enger Bestandteil der Schulprojekte, denn Schulgärten sind auf einen unmittelbaren Zugang zum Wasser angewiesen. Finanziert und gebohrt werden sie jedoch von anderen Trägern; Lernen dürfen e. V. setzt sich dafür ein, Sponsoren für die Brunnen zu gewinnen. 


Der erste Tiefbrunnen von Lernen dürfen e. V. steht seit 2011 in Kpenkibaga in Kpenkibaga! Geplant und finanziert hat ihn der von der KFW finanzierte Deutsch-Burkinische Entwicklungsfond FICOD. Durchgeführt hat diese Maßnahme Helmut Ludwig als Projektleiter. Er übergab der Dorfbevölkerung am 13. April 2011 den Brunnen. 


Heute versorgt der Brunnen die Dorfbevölkerung mit sauberem Wasser. Ihre Überlebenschancen verbessern sich dadurch erheblich. Zugleich ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die hohe Kindersterblichkeit gelungen, die mit dem Mangel an sauberem Wasser in direktem Zusammenhang steht. Bislang erreichten nur etwa 60 Prozent der kleinen Kinder das 5. Lebensjahr.


Gemäß der Tradition versorgen die Frauen die Familie mit Wasser. Dafür laufen sie normalerweise täglich viele Kilometer, um schließlich Wasser aus keimbelasteten Flussbetten zu schöpfen. Anschließend bringen sie die Last von 20 bis 30 Litern auf dem Kopf über steinige Wege zurück zum Hof ihrer Familie.


Die Frauen und ihre Kinder treffen sich jetzt am Brunnen im Dorf. Weiterhin werden hier die neuesten Nachrichten untereinander ausgetauscht. Nur der Weg zum Hof ist nicht mehr so weit und anstrengend. 

Der Schulgarten soll Gesundes zur täglichen Mahlzeit beitragen. Im Biologieunterricht lernen die Schüler:innen von einem Fachmann, wie sie Karotten, Auberginen, Tomaten und Erdnüsse anbauen, pflegen und ernten. Sie erfahren praktisch, welche Bedeutung das Gemüse für ihre Ernährung und Gesundheit haben. Mit dem geernteten Gemüse können die Schüler:innen sich teilweise selbst versorgen. Ihr Schulessen, das täglich immer wieder gleich ist und aus Bohnen und Reis besteht, wird so gesünder und abwechslungsreicher.


Zum Schulgarten gehört ein Brunnen! Und der konnte durch Vermittlung von Lernen dürfen e. V. entstehen.


Durch eine schwere Unwetterkatastrophe im Juni 2011 wurde die einzige vorhandene Brücke weggerissen, die den Zugang in die hintere „Sackgassenregion“ ermöglichte. Seitdem ist die Bevölkerung vom Rest des Landes abgeschnitten. Das Erreichen des Collegès, der Krankenstation und des Marktes ist seitdem nicht mehr möglich. Kein Fahrzeug kann in dieses Gebiet fahren, was auch den Bau einer bereits geplanten Grundschule bisher unmöglich machte.

Der Klimawandel in Westafrika verursachte allein während der vergangenen 3 Regenzeiten eine Flussbetterweiterung um mehr als das Doppelte. Nur ein sehr stabiler Brückentyp hat Chancen, nachhaltig den Zukunftsanforderungen zu trotzen.

Brückenbau und Finanzierung konnten dank der  zuverlässigen Projektleitung von UNTAANI, der hohen Eigenleistung der Bevölkerung sowie erhöhter zusätzlicher Spendenbereitschaft hier in Deutschland im Juni - noch vor Beginn der Regenzeit - gleichzeitig erfolgreich abgeschlossen werden.

2014 fanden in einem ausrangierten Feuerwehrauto neben 33 Fahrrädern auch zahlreiche andere nützliche Gegenstände den Weg in die Region Est. So konnte einigen Schüler:innen der weite Schulweg überhaupt erst ermöglicht werden.

Im Februar 2023 erreichten 59 Fahrräder unser Projektgebiet. Sie sind mit Vollgummireifen ausgestattet. So sollen sie auf den staubigen, unebenen Böden weniger Schaden nehmen. Sie werden vom Schuldirektor an bedürftige Schüler:innen innerhalb unseres Projektgebietes verteilt. Sie können damit die Teilnahme an Schulunterricht in den nahegelegenen größeren Städten ermöglichen, in denen die Schulen geöffnet sind. In den abgelegenen Standorten sind sie aufgrund der Sicherheitslage derzeit geschlossen.

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