Patenschaften
Sie sind Lehrkraft einer Schulklasse, feiern einen runden Geburtstag oder suchen einen Anlass für ein Benefizkonzert? Mit einer Spende von 500 € können Sie die Patenschaft für eine Alphabetisierungsklasse übernehmen. Im Gegenzug erhalten Sie zusätzliche Infomaterialien zum Programm sowie eine Patenschaftsurkunde für das geförderte Schuljahr und natürlich eine Spendenquittung.
Im Jahr 2022 wurden insgesamt 45 Patenschaften übernommen, 2023 konnten 89 Klassen durch Patenschaften finanziert werden.
Hintergrund
Etwa 105.000 Gourmantché leben in den zahlreichen Streusiedlungen der extrem armen Region im Osten Burkina Fasos als Selbstversorger:innen buchstäblich von der Hand in den Mund.
Trotz aller Schwierigkeiten können Erwachsene, die als Kind keine Schule besuchen konnten, wenigstens eine Grundausbildung mit einem Alphabetisierungsprogramm nachholen. Der Unterricht findet über zwei Jahre an fünf Tagen pro Woche statt; neben Kenntnissen in Lesen, Schreiben und Rechnen erlangen die Teilnehmer:innen (bis zu 80 % Frauen) auch Grundwissen über Familienplanung, gesunde Ernährung und Hygiene.
Schulische Bildung in Burkina Faso
Erst 1985 wurden in unserem Projektgebiet überhaupt die ersten staatlichen Schulen gebaut. So hatten alle zuvor geborenen Menschen gar keine Chance auf Schulbildung. Auch nach 1985 war das schulische Angebot so gering, dass 9 von 10 Personen davon nicht profitieren konnten. In allen staatlichen Schulen in Burkina Faso findet der Unterricht ausschließlich auf Französisch statt. Die Alphabetisierung hingegen wird in der Lokalsprache Gourmantchéma unterrichtet. Inzwischen besuchen vermehrt Kinder und Jugendliche den Unterricht, die aufgrund des Terrorismus' keine reguläre Schulbildung erhalten können. Der Unterricht findet in der Regel im Sommerhalbjahr in einfachen Strohhütten statt, die die Bewohner:innen der Siedlung gemeinschaftlich bauen. Als Lehrkräfte werden alphabetisierte Laien gewonnen, die dann von muttersprachlichen Supervisor:innen betreut werden.
Großer Andrang auf den Alphabetisierungsunterricht
Die Alphabetisierung scheint sich derart im Alltag der meist jungen Erwachsenen auszuzahlen, dass der Andrang in den letzten 10 Jahren von 3 Klassen auf 45 (2022) und zuletzt sogar auf 110 Klassen (2023) angestiegen ist. Inzwischen haben über 7.000 Menschen am Alphabetisierungsprogramm teilgenommen. Neben dem Unterricht müssen die Pflichten auf den Höfen weiterhin erfüllt werden, deshalb ist die Belastung gerade für die teilnehmenden Frauen extrem hoch. Nicht zuletzt ist der beeindruckende Mädchenanteil von 60,4 % in der Eingangsklasse des Collège auf die Vorbildfunktion dieser Frauen zurückzuführen.
Zusammenarbeit
Die lokale Selbsthilfeorganisation UNTAANI gewährleistet seit 2007 die Koordination und Durchführung vor Ort. Da das Ministerium für Grundschulen und Alphabetisierung in Burkina Faso zwar die Lehrbücher zur Verfügung stellt, nicht aber für Ausbildung und Bezahlung der Lehrenden aufkommt, organisiert der Eppsteiner Verein Lernen dürfen e. V. seit dem Schuljahr 2009/2010 die nötige Finanzierung über Spenden. Dafür bitten wir um Ihre Unterstützung.
Die Kosten für Honorare, Ausbildung und Ausstattung der Lehrkräfte, Aus- und Fortbildung der Supervisor:innen sowie die Ausstattung der Hütten betragen ca. 18 € pro Jahr und Teilnehmer:in. Bereits ca. 540 € ermöglichen also, dass für ein Jahr in einer weiteren Streusiedlung eine Klasse für 30 Teilnehmer:innen eingerichtet werden kann.
Bitte helfen Sie uns, im vor uns liegenden Jahr für die vielen lernbegeisterten jungen Gourmantché möglichst viele der für sie benötigten Alphabetisierungsklassen zu verwirklichen, indem Sie für das Programm spenden. Sie können auch – als Gruppe oder Einzelperson – die Patenschaft für eine Klasse übernehmen. Bitte wenden Sie sich dafür an a.gatz@lernen-duerfen.org.
Alle Spenden sind steuerlich absetzbar und fließen ohne Abzug in die Alphabetisierung.